Die Leistungsquote ist wie die Prozessquote eine von vielen Kennziffern in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie gibt an, wie viel Prozent der Anträge auf Zahlung einer Berufsunfähigkeitsrente von der Versicherung genehmigt und wie viele abgelehnt wurden.
Eine Versicherung mit einer hohen Leistungsquote schient somit auf den ersten Blick besonders attraktiv zu sein.
Allerdings sehen die Ratingunternehmen das anders. Aus deren Sicht ist eine Leistungsquote von rund 80% ideal. Ist die Quote deutlich höher, sei dies schlecht für das Versicherungskollektiv.
Genau deswegen nutzen viele Versicherungsgesellschaften zum Erstellen dieser Kennzahl alle Gestaltungsmöglichkeiten. Zum Beispiel können so auch Abfindungen oder befristete Anerkenntnisse reingerechnet werden. Wenn die Quote dadurch zu hoch ist, lässt man solche Zahlungen hingegen raus.
Damit zeigt sich auch schon das erste Problem beim Vergleich: Sie wissen in der Regel nicht wie sich diese Kennzahl genau zusammensetzt.
Was ist der Mehrwert der Leistungsquote?
Auf der anderen Seite sollten wir uns auch fragen, ob uns eine zu 100% korrekte und nachvollziehbare Quote einen Mehrwert bieten würde.
DIe Zahlen und Daten zur Erstellung einer solchen Kennziffer sind in der Regel aus dem vorletzten Jahr. Damit sehen wir die Leistungshäufigkeit immer um ein bis zwei Jahre zeitversetzt. Zusätzlich ist eine gute Leistungsregulierung in der Vergangenheit niemals eine Garantie für die Zukunft. Es kann also sehr gut passieren, dass eine Versicherung mit einer Leistungsquote von 85 – 90% aus dem Jahr 2020 im Jahr 2030 sehr schlecht reguliert.